Wangerooge ist bekannt für seinen grandiosen Strand, kurze Wege und seine wechselhafte Geschichte. Hier finden Sie die schönsten Sehenswürdigkeiten von Wangerooge für Ihren Urlaub.
1. Der Alte Leuchtturm von Wangerooge
Der Alte Leuchtturm auf Wangerooge ist ein lebendiges Denkmal für Inselgeschichte. Er thront über dem Inselort und scheint gleichsam über ihn zu wachen. Erst 1969 wurde sein Leuchtfeuer durch den neuen Leuchtturm abgelöst. Bis dahin wies der Alte Leuchtturm Schiffen entlang der vielbefahrenen Route in Richtung Wilhelmshaven, Jadebusen und Weser zuverlässig den Weg. Diese Aufgabe war immer wichtig, denn gleich mehrere bedeutende Schifffahrtswege kreuzen sich hier vor Wangerooge und vereinen sich zu einem stetigen Strom von Schiffen und Fracht. Der Alte Leuchtturm hat 169 Stufen und dient heute passenderweise als Museum für Inselgeschichte, die untrennbar mit der Geschichte der Seefahrt verbunden ist. Zu sehen ist unter anderem die letzte Dampflokomotive der Insel Wangerooge.
Das erste Leuchtfeuer entstand hier bereits um das Jahr 1600, nachdem zuvor beide Kirchtürme der Insel durch eine verheerende Sturmflut zerstört wurden. Somit war die Insel ohne Sichtzeichen, was die Navigation in den tückischen Gewässern deutlich erschwerte. Nach mehreren Vorgängerbauten wurde der Alte Leuchtturm in seiner heutigen Form im Jahre 1856 in Betrieb genommen.
Seit 1980 dient der Leuchtturm als Museum. Seit 1996 kann im Leuchtturm geheiratet werden.
2. Der Westturm
Am westlichen Ende der Insel Wangerooge ragt ein unverwechselbares Bauwerk in den blauen Himmel über der Nordsee. Seine Silhouette ist so besonders, dass sie es sogar auf das Wappen der Insel Wangerooge geschafft hat. Die Rede ist vom Westturm, einem Klinkerturm von 1932 der heute unter Denkmalschutz steht und als Jugendherberge genutzt wird.
Die auffällige Form des Turms hat eine lange Historie: Das erste Sichtzeichen am westlichen Rand von Wangerooge war der Kirchturm der Nikolai-Kirche, der im 14. Jahrhundert errichtet wurde. Im 16. Jahrhundert stürzte er ein, wurde aber weiterhin als Landmarke genutzt. Der zweite Turm wurde um 1600 auf Betreiben Bremer Kaufleute errichtet. Die neue Landmarke mussten sie teuer erkaufen, denn die Wesereinfahrt wurde daraufhin zollpflichtig – über Jahrhunderte stellte dieser Zoll die Haupteinnahmequelle des Herzogtums Oldenburg dar. Die katastrophale Sturmflut von 1855, bei der Wangerooger in 3 Teile zerrissen wurde, überstand der Turm als einziges Bauwerk des westliches Inselteils nahezu unbeschadet – der Flut von 1860 hatte er dann aber nichts mehr entgegenzusetzen und zeigte erhebliche Risse im Mauerwerk. 1914 wurde er schließlich gesprengt, wohl auch aus militärischen Gründen, denn Wangerooge war inzwischen ob seiner strategisch bedeutenden Lage (vor Wesermündung und Wilhelmshaven) zur Festung ausgebaut worden.
1932 wurde der heutige Turm errichtet. Seine Form ist ein Nachbau des zweiten Turms von 1600 und wurde durch freiwilliges Engagement des Oldenburger Turnerbundes errichtet, die Arbeitskraft ganz im Sinne der damaligen Zeit zur Verfügung stellten. Im heutigen Westturm ist ein Wappenstein eingesetzt, der aus dem alten Turm gerettet und hierhin überführt wurde. Er befindet sich im 3. Stockwerk des Westturms.
Der Turm kann nicht besichtigt werden – nur Gäste der Jugendherberge haben Zutritt. Es steht Ihnen allerdings frei, ein paar freundliche Worte mit den Herbergseltern zu wechseln und um Zutritt zu ersuchen.
3. Das Nationalpark-Haus Rosenhaus
Das Rosenhaus ist ein toller Ausgangspunkt zur Erkundung des Wattenmeers. Das Haus widmet sich ganz dem Wattenmeer und seiner Bedeutung für den Vogelzug. Im Nationalpark-Haus finden Sie ein kleines Aquarium, interaktive Stationen und einen Filmeraum. Im Garten des Hauses befindet sich ein beeindruckendes Pottwal-Skelett. Sie lernen hier den Nationalpark und seine Bewohner kennen. Der Zugang ist barrierefrei und ganzjährig kostenlos. Für großartige Betreuung und Führungen sorgen auch die Teilnehmerinnen des Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ).
Das Rosenhaus organisiert geführte Touren entlang der Küste. Das aktuelle Programm finden Sie hier auf der Homepage des Nationalpark-Hauses Rosenhaus.
4. Der Lazarettbunker von Wangerooge
Der Festungsstatus von Wangerooge hatte weitreichende Folgen. So waren in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts fortwährend zahlreiche Soldaten auf Wangerooge stationiert, die unter anderem als Besatzung für starke Flak-Stellungen dienten. Schwere Befestigungen und ausgedehnte Bunkeranlagen wurden errichtet. Von den rund 100 Bunkern auf Wangerooge wurden die meisten nach Kriegsende gesprengt, nur wenige sind durch Zufall erhalten geblieben.
Seit 2007 ist der Lazerettbunker für Besucher geöffnet und somit zu besichtigen. Organisiert wird der Zugang durch den Bürgerverein von Wangerooge, der Gäste und Einheimische über die Folgen des Krieges für die Zivilbevölkerung aufklären möchte. Dazu wird das Leben im Krieg und der Arbeitsalltag im Bunker auch durch Zeitzeugen sehr eindrucksvoll geschildert. Sie erleben hier einen starken Eindruck aus der düsteren Vergangenheit und ein Plädoyer für Frieden und Freundschaft, das auch bei kleinen Besuchern einen bleibenden Eindruck hinterlässt.
5. Aussicht im Osten von Wangerooge
Nicht nur morgens ist dieser Teil der Insel Wangerooge ein tolles Ziel für einen Ausflug. Eine Wanderung um das Ostende der Insel bietet sich an. Im äußersten Osten an der östlichen Inselspitze ruhen sich diverse Tiere – darunter Kegelrobben und Seehunde – aus. Die Wanderung um die Ostspitze nimmt etwa 2 Stunden Zeit in Anspruch. Als Ausgangspunkt bietet sich die Jever-Plattform an, die Sie am besten per Fahrrad erreichen.
Da die meisten Besucher es vorziehen, in der Nähe des Inselortes zu bleiben, ist das Ostende von Wangerooge häufig selbst in der Hochsaison menschenleer.
6. Das Inselkino »Insellichtspiele«
Eine echte Institution auf Wangerooge ist das kleine Inselkino Insellichtspiele. Der Kinosaal hat ca. 100 Plätze und ist im Gebäude des Hotel Hanken direkt gegenüber des berühmten Café Pudding ansässig. Das Kino bietet etwa 4 Vorstellungen aktueller Filme täglich und ist von April bis Oktober geöffnet. Das aktuelle Kino-Programm ist leider nur vor Ort in gedruckter Form erhältlich. Bei schlechtem Wetter ist ein Besuch im Kino eine tolle Abwechslung. Besonders wird im Kino die große Beinfreiheit und die feste Ablagefläche vor den Sitzen gelobt, auf denen Popcorn und Getränke sicheren Halt finden.
7. Der Westen: Dünen und Klausi
Der Westen von Wangerooge ist zwangsläufig allen Besuchern der Insel bekannt, denn die Inselbahn vom Fähranleger zum Inselort Wangerooge verläuft durch diesen Teil der Insel. Er ist gekennzeichnet durch weitläufige Salzwiesen, die ein echtes Naturparadies darstellen und vielen Vogelarten als Rast- und Nistplatz dienen.
Ganz vorzüglich lässt sich dieser Inselteil mit dem Fahrrad erkunden, ein schmaler Radweg führt vom Inselort in Richtung Westturm. Von dort aus lässt sich entlang der Nordküste ein Bogen zurück zum Ort schlagen. Und auch zu Fuß lässt sich dieser Weg wunderbar erkunden – die Wegstrecke der Rundtour beträgt etwa 6 km.
Auf der Strecke bietet sich ein Aufenthalt am Kiosk Bei Klausi an, der im Nordwesten der Insel auf Höhe des Schullandheims liegt. Klaus ist ein echtes Original, hält gerne einen Klönschnack mit seinen Gästen und serviert dazu Kaffee mit Rum. Obendrein gibt es bunte Tüten für die Kleinen. Der Kiosk ist das, was in der Großstadt der Späti ist. Leider artet das Ganze Richtung Abend häufiger aus, so dass hier mehr oder weniger benebelte Urlauber für gemischt ganzheitliche Atmosphäre sorgen. Dennoch ist ein Zwischenstopp auf der Westroute empfehlenswert.
8. Der Strand von Wangerooge
Der Strand von Wangerooge ist fragil wie die gesamte Insel. Während mehrerer Sturmfluten der vergangenen Jahre wurde der Sandstrand von Wangerooge mitunter komplett abgetragen – zuletzt im Frühjahr 2020. In den folgenden Monaten wurden 80.000 Kubikmeter Sand wieder aufgeschüttet, so dass die Besucher ihren gewohnten Strand vorfinden. Zu begründen ist dies nur mit der Küstenschutz-Funktion, die den ostfriesischen Inseln zukommt. Die Befestigungsarbeiten im Westen der Insel dauern noch immer an – in der Umgebung der Jugendherberge ist dafür schweres Gerät im Einsatz (Stand Juli 2021).
Der Strand von Wangerooge zieht sich entlang der gesamten Nordküste der Insel, er umschließt auch den Westen und Osten der Insel.
Dabei wird der Abschnitt direkt am Inselort als Hauptstrand bezeichnet. Hier finden sich die Strandkörbe, die für viele Urlauber auf Wangerooge die Hauptattraktion sind. Östlich des Hauptstrandes beginnt der Hundestrand, der etwa 250 Meter breit ist. Hier können die vierbeinigen Begleiter der Menschen nach Herzenslust rennen und toben.
Westlich des Inselorts liegt der Surfstrand, der ein besonderes Flair verströmt. Wangerooge ist einer der beliebtesten Surfspots der Nordsee. Am Surfstrand treffen sich jugendliche und junggebliebene Besucher, um ihrem sportlichen Hobby zu frönen. Zwischen die Windsurfer mischen sich immer mehr Kite-Surfer, die mit ihren gewaltigen Winddrachen ihre Bahnen ziehen. Wer also selbst surfen möchte oder lieber anderen dabei zuguckt und fröhlich Atmosphäre zu schätzen weiß, der ist an diesem Strandabschnitt goldrichtig. Ein Besuch im Surf-Café lohnt sich ebenfalls!
9. Café Pudding
Das Café Pudding hat sich mittlerweile zu einem Wahrzeichen von Wangerooge gemausert. Noch in den 1960er Jahren war unklar, was mit diesem damaligen Schandfleck direkt am Hauptstrand des Ortes passieren sollte. Ein findiger Insulaner kaufte die massive Bunkeranlage und errichtete ein Café auf dessen Dach. Heute wird das Café in dritter Generation geführt. Hier ist alles frisch: Der Kuchen wird in bester Handwerkstradition gebacken, das Eis kommt aus eigener Herstellung – und den Blick auf das Meer gibt es gratis dazu. Ein absolutes Muss für jeden Wangerooge-Besucher!
10. Restaurantempfehlung für Wangerooge
Über Geschmack lässt sich streiten, doch sind es im speziellen 3 Restaurants auf Wangerooge, die unbedingt empfehlenswert sind:
Das Restaurant Unser Boot liegt in direkter Nähe des Rosengartens. Durch eine Fernsehshow ist das Restaurant über die Inselgrenzen hinaus bekannt geworden, das hat der Qualität der Küche jedoch nicht geschadet. Auch hier wird großer Wert auf Frische gelegt. Die Steaks und Burger sind auf den Punkt und das Aushängeschild des Restaurant. Aber auch die Fischgerichte sind ausgewogen, die hausgemachten Dressings zu Salaten und Fritten haben das gewisse etwas! Garniert wird der Besuch durch stilsichere Einrichtung, die sich ganz natürlich am Boots-Thema orientiert – hier gibt es liebevolle Details zu entdecken. Eine Reservierung wird empfohlen, dazu können Sie direkt über die Homepage des Restaurants buchen.
Das Restaurant StrandLust liegt direkt an der Promenade des Inselortes und ist für gehobene Küche und saisonal wechselnde Karte bekannt. Wenn Sie einen Platz auf der Terrasse ergattern, können Sie auch bei einem guten Wein den Blick auf Strand und Meer genießen – dann macht das Restaurant seinem Namen alle Ehre! Zum Strandlust gehört auch das Restaurant Givtbude.
Im Restaurant Compass wird ganzjährig auf hervorragendem Niveau gekocht. Hier steht der Gast im Mittelpunkt, auch Familien mit Kindern fühlen sich hier sofort zuhause. Besonders die Fischgerichte (Tageskarte beachten!) sind hier eine absolute Empfehlung!
Soviel zu den 10 Highlights auf Wangerooge.
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