Mit der Fähre nach Spiekeroog

Die Nordseeinsel Spiekeroog, oft wegen seiner Naturbelassenheit als das “grüne Herz” der Ostfriesischen Inseln bezeichnet, ist ein wahrer Rückzugsort. Ich zeige Ihnen die besten Wege per Fähre auf die Insel!

Anreise mit der Fähre nach Spiekeroog

Die einzige Verbindung nach Spiekeroog ist die Fähre, denn die Insel unterhält keinen Flughafen. Die Fähre startet im Hafen von Neuharlingersiel, wo das Wattenmeer der Nordsee sich durch die Deichlandschaft schlängelt. Die Überfahrt ist von den Gezeiten abhängig und somit schwankend. Die Fähre fährt nur bei Hochwasser, wenn genug Wasser unter dem Kiel ist.

Die gesamte Reisezeit beträgt etwa 45 Minuten und bringt Sie direkt zum charmanten Ortskern von Spiekeroog. Der Preis für die Hin- und Rückfahrt liegt bei knapp 40 € je Person – der Gästebeitrag in Höhe von 5 € wird allerdings gleich mit erhoben. Die Fähre nach Spiekeroog buchen Sie hier auf buchung.spiekeroog.de.

Anreise zur Fähre nach Neuharlingersiel

Da Neuharlingersiel keinen eigenen Bahnhof besitzt, ist die Anreise in das idyllische Küstenstädtchen hauptsächlich per Auto oder Bus möglich.

Anreise mit dem Auto

Wenn Sie mit dem Auto anreisen, ist Neuharlingersiel gut über das deutsche Autobahn- und Bundesstraßennetz zu erreichen. Sie können beispielsweise die Autobahn A31 nutzen und an der Ausfahrt Neermoor (Nr. 5) abfahren. Von dort fahren Sie über die Bundesstraße B72 und B436 nach Neuharlingersiel.

Eine andere Möglichkeit ist die Nutzung der A29 mit der Abfahrt Varel/Bockhorn (Nr. 8) und dann über die B437 und B210 in Richtung Neuharlingersiel. Beachten Sie bitte, dass das Stadtzentrum während der Hauptsaison sehr beschäftigt sein kann und Sie ausreichend Zeit für die Parkplatzsuche einplanen sollten.

Anreise mit Bus und Bahn

Für diejenigen, die mit dem öffentlichen Verkehr zur Fähre anreisen möchten, gibt es Busverbindungen ab mehreren Städten und Gemeinden. Buslinien verkehren regelmäßig ab den Bahnhöfen in Sande, Norden und Esens in Ostfriesland sowie vom Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) in Bremen.

Vom Bahnhof in Sande fährt der Bus 424 direkt nach Neuharlingersiel. Von Norden aus ist Neuharlingersiel mit der Linie 421 erreichbar. Ab Esens können Sie die Busse K1 oder K2 nehmen, der Sie in 30 Minuten direkt zum Hafen in Neuharlingersiel bringt.

Von Bremen aus gibt es eine direkte Busverbindung zum Hafen Neuharlingersiel. Sie fährt nur bei Bedarf als sogenannter Rufbus – die Fahrt muss mindestens eine Stunde vor Abfahrt unter ostfrieslandexpress.de angemeldet werden. Die Fahrt dauert etwa 02:15 Stunden.

Bitte beachten Sie, dass die Fahrpläne und Frequenzen variieren können, daher sollten Sie die Reiseauskunft der Deutschen Bahn nutzen.

Egal, für welche Verkehrsmittel Sie sich entscheiden, Ihre Anreise zur Fähre nach Neuharlingersiel wird Sie durch die malerische Landschaft Ostfrieslands führen, die schon an sich eine Reise wert ist.

Das Auto bleibt zurück! Parken in Neuharlingersiel

Spiekeroog ist eine autofreie Insel – alle Autos müssen demnach auf dem Festland zurückbleiben. Die Autofahrt endet also in Neuharlingersiel, wo Sie Ihr Fahrzeug parken können.

Für Tagesgäste stehen am Hafen Neuharlingersiel Tagesparkplätze zur Verfügung. Das Parksystem in Neuharlingersiel wurde kürzlich modernisiert: Die Parkgebühren auf den Parkplätzen am Hafen West und Ost sowie an der Tourist-Info und am BadeWerk Neuharlingersiel werden nun erst am Ende des Aufenthaltes ermittelt. Durch die automatische Kennzeichenerfassung wird kein Parkschein mehr benötigt und die Parkezti muss nicht mehr im Vorwege angegeben werden.

Die Bezahlung erfolgt ausschließlich per Karte (EC- oder Kreditkarte). Eine Barzahlung ist nicht mehr möglich.

Beim Befahren der Parkplätze erfolgt eine automatische Kennzeichenerfassung. Vor dem Verlassen des Parkplatzes entrichten Sie Ihre Parkgebühren an den dafür vorgesehenen Automaten.

Für Übernachtungsgäste, die ihr Auto über einen längeren Zeitraum abstellen möchten, bieten die Spiekeroog Garagen am östlichen Ortseingang von Neuharlingersiel (Cliener Straat 16) Parkmöglichkeiten an. Der Fußweg von den Parkanlagen zum Hafen beträgt ca. 10 – 15 Minuten. Der Preis für den Parkplatz beträgt 5 € je Tag, für überdachte Stellplätze fallen 7 € je Tag an. Eine Reservierung des Parkplatzes vorab ist nicht erforderlich. Die aktuellen Preise können Sie aber natürlich überprüfen – die Adresse lautet www.spiekeroog-garagen.eu/preise/

Die Fähre und das Gepäck

Für die Reise nach Spiekeroog ist der Umgang mit dem Gepäck ein wichtiger Aspekt der Anreise. Am Hafen stehen spezielle Gepäckcontainer bereit, in denen die Urlauber ihr Gepäck verstauen können. Merken Sie sich die Nummer des Containers, in den das eigene Gepäck gestellt wurde. Dies erleichtert das Wiederfinden des Koffers am Zielhafen.

Im Fahrpreis für die Fähre sind bis zu drei Gepäckstücke pro Person inbegriffen. Weitere Koffer, Fahrräder oder Ausrüstung muss separat aufgegeben und bezahlt werden. Das gilt auch für Fahrräder, auf die ich weiter unten noch zu sprechen komme.

Nach Ankunft am Zielhafen nehmen die Reisenden ihr Gepäck aus dem gleichen Container, in den sie es vor der Abfahrt gestellt haben. Daher ist es von Vorteil, sich die Container-Nummer gut einzuprägen. So verläuft der Gepäcktransfer reibungslos und die Reise kann ohne weitere Verzögerungen fortgesetzt werden.

Bitte beachten Sie, dass sperriges Gepäck, wie Surfbretter, separat aufgegeben werden müssen. mit einer Verzögerung von bis zu einem Tag geliefert werden kann. Deshalb sollten wichtige Gegenstände und Medikamente immer im Handgepäck mitgeführt werden.

Gepäcktransport zur Unterkunft

Eine besondere Dienstleistung, die für die An- und Abreise nach Spiekeroog angeboten wird, ist der Gepäckservice. Mit diesem Service können Reisende ihr Urlaubsgepäck (bis maximal 25 kg pro Gepäckstück) direkt zu ihrer Unterkunft auf Spiekeroog liefern lassen.

Buchungen für den Hin- und Rücktransport des Gepäcks können online unter buchung.spiekeroog.de, am Fahrkartenschalter Neuharlingersiel oder in der Tourist-Info “Kogge” vorgenommen werden.

Gepäcktransporte finden statt, wenn die Fähren zwischen 8.00 und 19.00 Uhr von Spiekeroog und zwischen 7.00 und 19.00 Uhr von Neuharlingersiel abfahren. Beachten Sie bitte die “Allgemeinen Beförderungsbedingungen zum Gepäcktransport” der Firma Lüders Logistik, die auf www.inselspedition.de erhältlich sind.

Der Ablauf des Gepäckservices ist einfach und unkompliziert:

Auf der Hinreise:

1. Kaufen Sie Kofferbanderolen online unter buchung.spiekeroog.de oder am Fahrkartenschalter Neuharlingersiel.
2. An demselben Fahrkartenschalter erhalten Sie die online gebuchten Banderolen und einen Aufkleber mit den Zustellinformationen, den Sie an Ihrem Gepäckstück befestigen.
3. Stellen Sie Ihr Gepäck in die Koffercontainer hinter dem Fahrkartengebäude.
4. Fertig – Ihr Gepäck wird sicher in Ihrer Unterkunft angeliefert.

Für die Abreise:

1. Kaufen Sie Kofferbanderolen online unter buchung.spiekeroog.de oder in der Tourist-Info “Kogge” bis spätestens einen Tag vor Abreise.
2. Lassen Sie die bei der Hinfahrt erhaltene Banderole für die Rückfahrt am Koffer befestigt. Sollten Sie nur die Rückfahrt gebucht haben, erhalten Sie die Banderole in der Tourist-Info “Kogge”.
3. Stellen Sie Ihr Gepäck 1 1/2 Stunden vor Schiffsabfahrt sichtbar zur Abholung bereit. Bei einigen Unterkünften außerhalb des Ortes (Haus Sturmeck, Haus am Meer, Haus Wolfgang, CVJM Haus Queller Dünen, Walter-Requardt-Heim) bitten wir Sie, Ihr Gepäck sogar 2 Stunden vor Schiffsabfahrt bereitzustellen.
4. Fertig – Ihr Gepäck können Sie in Neuharlingersiel wieder aus dem Gepäckcontainer entnehmen.

Der Tarif für diesen Service beträgt pro Gepäckstück und Strecke online 5,95 € oder am Fahrkartenschalter 7,00 € (bis maximal 25 kg). Für bestimmte Unterkünfte gelten Mindesttarife pro Tour von 24,00 €, dazu gehören unter anderem das Haus Klasing, der Jugendhof, das Haus Wolfgang, das Haus am Meer, das Walter Requardt Heim, das Sturmeck, das Huus Jan Westend und die Quellerdünen.

Mit dem Fahrrad nach Spiekeroog: Nicht erwünscht!

Die Insel Spiekeroog, wo das Einfache und Traditionelle noch immer Hochachtung genießt, hat sich mit einem besonderen Phänomen der modernen Mobilität auseinandergesetzt – dem Fahrrad. Doch anders als auf dem Festland oder anderen Inseln, werden Radtouren hier nicht als Zeichen der Freiheit und Unabhängigkeit gesehen, sondern eher als Fremdkörper in der gewohnten Ordnung.

Diese Ordnung, in der das geruhsame Tempo des menschlichen Schrittes und das gemächliche Trotteln der Pferdekutschen den Rhythmus bestimmen, hat wenig Raum für das schnelle, mechanische Treiben von Fahrrädern. Sie sind auf Spiekeroog nicht erwünscht und ausschließlich den Inselbewohnern vorbehalten, als notwendiges Übel vielleicht, zur Erledigung von Alltagsgeschäften und nicht als sportliches Vergnügen oder Freizeitunterhaltung. Auswärtige Radler, die mit ihren Stahlrossen die Inselwege entlang galoppieren, machen sich schnell unbeliebt und werden misstrauisch beäugt.

Eine solche Einstellung mag für einige merkwürdig erscheinen. Woanders werden Fahrräder als umweltfreundliche Alternativen zum motorisierten Verkehr gepriesen, als Werkzeuge für Gesundheit und Wohlbefinden. Doch auf Spiekeroog herrscht eine andere Logik. Hier, fernab der Hektik und des Lärms der modernen Welt, schätzt man die Langsamkeit und Ruhe, die Stille und Einfachheit.

So gibt es auf der Insel keinen Fahrradverleih, kein Geschäft, das Radtouren organisiert oder Fahrradausrüstung verkauft. Statt des Klingelns von Fahrradglocken hört man das Rauschen des Meeres, das Zwitschern der Vögel und das Knirschen des Sandes unter den Füßen. Spiekeroog hat sich entschieden, eine Bastion der Fußgänger zu bleiben, eine Insel, die sich weigert, dem schnelleren Tempo der Welt zu folgen und stattdessen das einfache Vergnügen des Gehens feiert.

In einer Welt, die ständig vorwärts drängt, stellt Spiekeroog eine wertvolle Erinnerung dar, dass es nicht immer darum geht, schneller und effizienter zu sein. Manchmal geht es einfach darum, innezuhalten, den Weg zu genießen und sich Zeit zu nehmen, die Welt um uns herum wahrzunehmen – im langsamen Tempo unseres eigenen Schrittes.

Mit dem Wassertaxi nach Spiekeroog

Eine weitere Möglichkeit der Anreise nach Spiekeroog ist das Wassertaxi. Dieses bietet eine individuelle Überfahrt zur Insel an und ermöglicht auch direkte Überfahrten zwischen Spiekeroog und anderen ostfriesischen Inseln, wie Wangerooge. Das Wassertaxi wird von BTS-Express angeboten. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die Überfahrt ein Erlebnis ist – besonders bei rauher See. Die Überfahrt per Wassertaxi können Sie hier bei BTS-Express buchen. Wegen des geringen Tiefgangs des Wassertaxis verkehrt dieses nahezu Tideunabhängig. Der Preis für die Überfahrt per Wassertaxi beginnt bei 18 € je Person.

Egal, welchen Weg Sie wählen, die Anreise nach Spiekeroog ist immer ein Abenteuer. Und sobald Sie dort angekommen sind, können Sie die Schönheit und Ruhe dieser einzigartigen Insel genießen.

Neue Fähre seit 2023: Der Watt’n Express

In den Tiefen des deutschen Wattenmeers verbergen sich zahllose Geheimnisse, unter ihnen auch die rätselhafte Saga der Schnellfähre “WattnExpress”. Diese Geschichte, voller Ambitionen und Herausforderungen, erzählt von der Verbindung zwischen der idyllischen Insel Spiekeroog und dem Festland, einer Route, die, obwohl vom menschlichen Einfallsreichtum geschaffen, stets von den Launen der Natur beherrscht wird.

In einer Zeit, in der immer mehr Reisende die Entschleunigung erst auf der Insel suchen und nicht schon auf dem Weg dorthin, bietet die “WattnExpress” eine attraktive Lösung an. Sie verspricht eine rasche, tideunabhängige Überfahrt für fünfzig Passagiere, die auch bei Niedrigwasser verkehren sollte – eine Leistung, die häufige Überfahrten garantiert. Doch die Wirklichkeit hat sich als weitaus komplexer erwiesen und die Reise der “WattnExpress” ist eine von Pleiten, Pech und Pannen geprägt.

Ungeachtet der offensichtlichen Herausforderungen, die das Wattenmeer präsentiert, hat die “WattnExpress” eine beispiellose Reihe von Rückschlägen erfahren. Probleme mit dem Kühlsystem führten dazu, dass das Schiff bis Anfang Juli 2023 im Hafen bleiben musste. Dabei war das Niedrigwasser, das den Hafenschlick von Neuharlingersiel ins Kühlsystem spülte und die Schnellfähre zum Stillstand brachte, eine Herausforderung, die man nicht ignorieren konnte. Doch selbst nach Ausbaggerung des Hafenbereichs, setzte sich dieser schneller wieder zu als erwartet, was zu weiteren Betriebsproblemen führte, insbesondere bei Ostwind.

Nun hat die Nordseebad Spiekeroog (NSB) entschieden, die Robustheit der technischen Systeme des Schiffes zu erhöhen. Stärkere Pumpen und ein neues Kühlsystem sind geplant, deren Installation allerdings erst im Herbst, nach der Hauptsaison, erfolgen soll. Bis dahin wird die “WattnExpress” weiterhin tideabhängig fahren, jedoch immerhin mit einer verkürzten Überfahrtzeit von weniger als 30 Minuten.

Trotz dieser Schwierigkeiten bleibt der Geschäftsführer der NSB, Ansgar Ohmes, zuversichtlich. Mit einer hundertjährigen Geschichte des Fährbetriebs auf dem Rücken, ist er fest davon überzeugt, dass die kommunale Inselreederei das Ruder herumreißen kann und die Probleme in den Griff bekommen wird.

Doch während die “WattnExpress” weiterhin die Tücken der Natur und Technik zu navigieren versucht, wird die Chronologie ihrer Pannen immer länger. Und auch der baugleiche “Wattsprinter”, der von Harlesiel nach Wangerooge fährt, scheint die Lektionen der “WattnExpress” zu berücksichtigen und verkehrt nun ebenfalls nur noch bei Hochwasser.

Die Geschichte der “WattnExpress” ist somit ein Erinnerungsstück an die Schwierigkeiten, die entstehen können, wenn menschliches Bestreben auf die Gewalten der Natur trifft. Es ist eine Parabel über den Wunsch, die Grenzen des Möglichen zu überschreiten, und die Einsicht, dass man manchmal die Kräfte, die man zu beherrschen versucht, erst richtig verstehen muss. Und es ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie das Streben nach Effizienz und Fortschritt manchmal mit unerwarteten Herausforderungen konfrontiert wird, die uns demütig daran erinnern, dass wir trotz all unserer technologischen Errungenschaften immer noch von den Launen der Natur abhängig sind.