Auf Fanø können Sie 3 Ortschaften erkunden, deren Vielfalt erstaunt. Nordby ist die lebhafte Hafenstadt im Norden. Sønderho im Süden ist eine charmante Siedlung im alten dänischen Stil. Fanø Bad ist der alte Badeort der Könige.
Nordby
Nordby liegt im Norden der Insel Fanø und ist mit seinen 2800 Einwohnern das wirtschaftliche Zentrum der Insel. Insgesamt zählt die Insel 3200 Einwohner, so dass 80% davon in Nordby sesshaft sind. Die Einwohner von Nordby werden als Fanniker bezeichnet und legen Wert auf die Abgrenzung von den Bewohnern Sønderho’s, die als Sønderhoninger bezeichnet werden. Gleichzeitig ist Nordby der Verwaltungssitz der Kommune Fanø – es ist die kleinste Kommune Dänemarks. Nordby ist auch der Fährhafen von Fanø. Der Besucher wird von den beiden übergroßen Fayence-Hundeskulpturen begrüßt, die über den Fähr-Anleger wachen. Die Fayence-Hunde haben sich gleichsam zum Wahrzeichen der Insel gemausert und sind in kleinerer Form in vielen Häusern der Insel zu sehen. Dereinst waren die meisten Männer der Insel als Seefahrer in der Ferne unterwegs. Die Blickrichtung der Fayence-Hunde zeigte dann an, ob der Herr des Hauses daheim weilte (Blickrichtung nach Innen) oder auf See war (Blickrichtung aus dem Fenster). Fayence ist als Material gewissermaßen ein Porzellan-Imitat. Dabei handelt es sich um feinen Ton, der mit einer weißen Zinn-Glasur überzogen ist.
Nordby hat seinen Seefahrer-Charme über die Jahrhunderte bewahrt. Prächtige Kapitänshäuser, ausladende Handelskontore und sorgsam gezimmerte Fachwerkshäuser prägen den Ortskern entlang der Einkaufsstraße, die mit Kopfsteinpflaster gelegt ist. Ein Abstecher in die kleinen Boutiquen lohnt immer – die dänischen Modelabel glänzen mit außergewöhnlichen Stücken. Einen Besuch wert sind außerdem die Glasbläserei (Glaspusteriet Fanø), das Schifffahrtsmuseum (Skibsfarts- og Dragtsamling), das Fanø Museum und die Brauerei (Fanø Bryghus) mit verschiedenen hausgemachten Biersorten – von exquisit bis experimentell. Den besten Fisch erhalten Sie bei Fanø Fisk. Auch große Supermärkte finden Sie in Nordby – ein Super Brugsen und ein Spar sind ansässig. Tipp: Bringen sie Grundnahrungsmittel aus Deutschland mit, denn das Preisniveau ist beachtlich.
Sønderho
Die kleine Ortschaft Sønderho mit seinen kaum 250 ständigen Bewohnern wirkt wie ein romantisches Relikt aus der goldenen Zeit der Insel Fanø. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung ab dem 18. Jahrhundert hielt der Wohlstand zunächst in Sønderho Einzug, bevor es später von Nordby überflügelt würde. Schmucke Reetdachhäuser, zumeist im Originalzustand bewahrt, zeugen von dieser Epoche des Insel-Lebens und säumen enge Gassen, die zum Schlendern und Entdecken einladen. Sønderho ist auch kulinarisch ein attraktives Reiseziel – im Sønderho Kro, dass seit 1772 Gäste bewirtet, finden Sie gehobene Küche und 14 liebevoll eingerichtete Zimmer für Übernachtungsgäste. Das Restaurant legt viel Wert auf regionale und frische Zutaten. Außerdem sehenswert in Sønderho: Das Hannes Hus wurde von der Witwe eines Seefahrers im 19. Jahrhundert ‘eingefroren’ und ist seitdem nahezu unverändert erhalten. Eine Zeitreise in die 1800er Jahre.
Das Café Nana’s Stue ist in der ehemaligen Molkerei ansässig und zeigt nebenbei eine beachtliche Sammlung handbemalter Fliesen (Fanø Fliesesamling) – eine Tradition, der man im gesamten nordfriesischen Raum immer wieder über den Weg läuft.
Fanø Bad
Fanø Vesterhavsbad – heute kurz als Fanø Bad bezeichnet – markierte den Beginn der touristischen Ära auf Fanø. Die Insel hat dies einem gar prominenten Badegast zu verdanken, denn der dänische König Christian IX pflegte hier seine Ferien zu verbringen. Zuvor wurde Fanø Bad durch das 1880 gegründete Tourismusamt als erster internationaler Badeort Dänemarks auserwählt. Einzelne mondäne Villen inmitten der Dünen erinnern an diese glanzvolle Zeit.
Mithin ist der Ort heute weit entfernt von nostalgischer Pracht – Appartmentanlagen, die in den 70er Jahren als modern gegolten haben mögen, prägen den Kern des Ortes. Lediglich am Ortsausgang nach Norden, wo auch der örtliche Golfplatz liegt – erinnern ein paar Häuser an die goldenen Zeiten der Ortschaft, Wenn Sie diesen Ort nicht besuchen, haben Sie in Ihrem Fanø-Urlaub nichts versäumt. In der weitläufigen Dünenlandschaft jenseits des Ortes finden sich komplexe Bunkeranlagen aus der Zeit deutscher Besatzung.